Genuss

Ei love it!

Erfrischendes mit Likör


Interview: Eike Birck
Fotos: Rübbelberg, Jacob Reischel

Der Trend geht eindeutig Richtung Eierlikör. Was aber bringt drei junge Männer dazu, in akribischer Kleinarbeit ihre Rezeptur immer wieder zu verfeinern, bis aus ihrer Sicht der perfekte Likör entsteht? Drei Freunde aus dem Rheinland, Sebastian Tigges, Philipp Nagel und Christopher Leidinger, schicken sich in ihrer Wahlheimat Berlin an, dem Eierlikör zum Siegeszug zu verhelfen.

Eigentlich seid Ihr ja Anwälte und Marketing-Experten. Wie kommt man dann auf die Idee, Eierlikör herzustellen?

Wir wollten unseren Wunsch umsetzen, etwas Eigenes zu machen, mit dem wir unsere Kreativität und Leidenschaft an andere weitergeben zu können. Uns ist dann eher zufällig aufgefallen, dass wir alle drei – wir sind seit längerer Zeit befreundet – ein Faible für guten, selbst gemachten Eierlikör haben. Daraus entstand die Idee. Anfangs nur für den Eigenbedarf, dann schon bald für Familie, Freunde und den erweiterten Bekanntenkreis. Nach und nach sind wir größer und (etwas) professioneller geworden, bis wir am Ende im Sommer 2018, zu unserer eigenen Überraschung, ein verkaufsfertiges Produkt in den Händen hielten, von dem wir selbst jeden Tag aufs Neue begeistert sind und diese Begeisterung jetzt in die Welt tragen können.

Habt Ihr lange experimentieren müssen, bis Ihr mit dem Geschmack von Rübbelberg zufrieden wart?

Monate! Wir wussten von Anfang an grob, wohin die Rezeptreise gehen sollte, aber bis wir das perfekte Rezept hatten, sind viele Wochenenden ins Land gegangen. Zwischendurch gab es auch abgefahrene Experimente mit Avocado und Kokos. Die liegen aber erstmal noch in der Schublade …

Welche Zutaten gehören in einen guten Eierlikör?

Bio-Ei, feinste Bio-Vanille aus Madagaskar, ein Hauch Limette, traditionell hergestellter Korn aus einer Familienbrennerei und – das bleibt nicht aus – ein wenig Zucker. Milchprodukte und Zusatzstoffe gibt es bei Rübbelberg natürlich nicht.

Ihr habt Euer Unternehmen nach dem (berühmten) Berg auf Madagaskar benannt – Rübbelberg. Wie kamt Ihr darauf, Vanille aus dem ostafrikanischen Land für Euer lokales Produkt zu wählen?

Wir haben von Anfang an Wert auf Nachhaltigkeit gelegt – in der Spirituosenbranche ist das immer noch ein Novum. Gleichzeitig war uns wichtig, dass wir den Zuckergehalt im Likör deutlich reduzieren. Dafür kam nur die Vanille in Frage, da wir hier mit natürlicher Süße arbeiten können. Wir haben übrigens auch mit einem angehenden Vanillezüchter in Brandenburg gesprochen, allerdings dauert es da noch vier Jahre bis zur Fruchtreife.

Zwischen Eurer Gründung im Sommer 2017 bis heute liegen nicht viele Jahre. Wie erklärt Ihr Euch den Erfolg von Rübbelberg in so kurzer Zeit? Eierlikör galt bisher ja nicht als Hipster unter den Drinks.

Dass wir Menschen von unserem Produkt überzeugen können, ist uns immer noch die größte Freude. Jede verkaufte Flasche ist ein Riesenerfolg, da wir am Anfang gar nicht damit gerechnet haben. Aber offenbar scheint die Zeit reif gewesen zu sein für ein neues, nachhaltiges Produkt im Eierlikörmarkt. Ob jetzt Rübbelberg zuerst da war oder der Trend wissen wir natürlich nicht – das ist ein wenig so wie mit der Henne und dem Ei.

Habt Ihr schon Pläne, wie es mit Rübbelberg weitergeht?

Mit Rübbelberg geht erst einmal alles weiter wie bisher. Wir wollen nachhaltig und mit ausgewählten Partnern im Handel wachsen, so wie es zu Rübbelberg passt. Unsere erste Ostersaison liegt jetzt gerade vor uns, da werden wir natürlich viel unterwegs sein – neben Berlin auch in Hamburg, Frankfurt, Düsseldorf und München. Wir sehen Rübbelberg allerdings nicht als Saisongetränk nur zu Ostern. Deshalb arbeiten wir gerade an erfrischenden Sommerdrinks mit Eierlikör.

www.ruebbelberg.com

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